Zur Essentialität von Blei für das tierische Wachstum

In einem Generationenversuch wurde untersucht, ob bei ausreichender Pb‐Depletion Wachstumsdepressionen an Ratten induziert werden können. Zu diesem Zweck wurde durch Auswahl und Reinigung von verschiedenen Diätkomponenten eine Depletionsdiät von 18 ± 5 ppb Blei hergestellt. Der Kontrolldiät wurde 1 ppm Blei zugelegt. Wachstumsdepressionen infolge einer Pb‐Depletion traten bei wachsenden Ratten der F₁‐Generation, deren Muttertiere bereits mangelnd mit Blei versorgt wurden, auf. Am Ende der Säugezeit lag die durchschnittliche Lebendmasse der Ratten Pb‐depletierter Mutter um 11% niedriger als die der Ratten von Kontrollmüttern. Durch weitere Depletion nach dem Absetzen reduzierten sich die Wachstumsraten Pb‐depletierter Ratten im Vergleich zu Kontrolltieren um 22%. In der F₂‐Generation konnten die Wachstumsverzögerungen infolge unzureichender Pb‐Zufuhr reproduziert werden. Außerdem konnte gezeigt werden, daß durch Repletion sich das Wachstum normalisierte. In einem Überkreuzversuch, für den jeweils eine Hälfte der Würfe einer Depletions‐ und einer Kontrollmutter am Wurftag untereinander ausgetauscht wurden, konnte nachgewiesen werden, daß für die Ausprägung von Pb‐Mangel bei Ratten von Depletionsmüttern die Fötalzeit entscheidend ist. Insgesamt konnte somit durch diese Untersuchung die Essentialität von Blei für Wachstum und Stoffwechsel bewiesen werden. 1981 Blackwell Verlag GmbH