Schwingungsrißkorrosion (SwRK) an Zugstäben aus einer Nickel‐Kobalt‐Basis‐Legierung in chloridionenhaltigen Medien bei 200°C

NiCo‐Legierungen mit 15 bits 20% Co sind in chloridhaltigen Lösungen in jedem Wärmebehandlungszustand hochbeständig, auch gegen Spannungsrißkorrosion. Bei unbeschädigter Oberfläche sind die Legierungen auch gegen Schwingungsrißkorrosion unempfindlich. Sobald jedoch an der Oberfläche ein Riß ausgelöst ist, breitet er sich rasch und nach unterschiedlichen Mechanismen aus. Wie Versuche in NaCl (27 und 30%, pH 6,0‐6,5) und MgCl₂ (15%, pH 4,0‐4,3) zeigen, wirkt sich der Wärmebehandlungszustand nur im Falle der in NaCl geprüften Proben deutlich auf das Potential aus. Die Rißausbreitung ist charakterisiert durch interkristallinen Verlauf zu Beginn und zunehmendem transkristallinen Anteil in den späteren Stadien. Die Lebensdauer von zweistufig gehärteten Proben ist dabei am geringsten; dabei sind auch die Bruchflächen selbst stark angegriffen. Bei der Weiterentwicklung solcher Legierungen ist daher rasche Passivierung der frischen Bruchflächen anzustreben.