Phosphonium‐benzylide und alkali‐[phosphoniumbis(benzylide)]: Beispiele für salzfreie Ylide und korrespondierende Alkalikomplexe

Hubert Schmidbaur, Ulrich Deschler, Beatrix Milewski‐Mahrla, Beate Zimmer‐Gasser

Research output: Contribution to journalArticlepeer-review

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Abstract

Aus Phosphanvorstufen wurden mit Benzylbromid die Phosphoniumsalze R2P(CH2C6H5)2+Br (mit R = CH3, CH2C6H5 oder C6H5) hergestellt und in die korrespondierenden Benzyl(benzyliden)phosphorane R2P(CH2C6H5) = CHC6H5 (3a–c) übergeführt. Diese Ylide ergeben mit Lithiumalkylen Metallierungsprodukte des typs R2P(CHC6H5)2Li (4a–c), mit NaNH2 die analogen Natriumkomplexe R2P(CHC6H5)2Na (5a–c). Spektroskopische Untersuchungen zeigen eine koordinative Wechselwirkung der Metallionen mit je zwei äquivalenten Benzylidfunktionen an. Die Delokalisierung der Carbanionladung auf die o‐ und p‐Positionen des Phenylrings begünstigt dei Komplexierung des größeren Natriumions. Auch entsprechende Ylidkomplexe des Kaliums sind zugänglich. – Das Kaliumderivat von (CH3)2P(CH2C6H5) = CHC6H5 (6a) kristallisiert solvatfrei, seine Struktur wurde durch eine Röntgenbeugungsanalyse bestimmt. Das Gitter enthält keine diskreten Komplexmoleküle, sondern ist als Koordinationspolymeres zu beschreiben, in dem die Metallatome vorzugsweise Nahordnungswechselwirkungen mit den ylidischen Carbanionen sowie mit den negativierten o‐ und p‐C‐Atomen der Benzylidringe eingehen. Leitfähigkeitsmessungen zeigen jedoch, daß das Metall in Lösung an den Ylidliganden gebunden bleibt und keine nennenswerte elektrolytische Dissoziation eintritt.

Original languageGerman
Pages (from-to)608-619
Number of pages12
JournalChemische Berichte
Volume114
Issue number2
DOIs
StatePublished - 1981

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