Peptidkonformationen, II: 1H‐NMR‐Untersuchungen zur Konformation von cyclo(‐Phe3Gly2‐)

Yves A. Bara, Axel Friedrich, Horst Kessler, Michael Molter

Research output: Contribution to journalArticlepeer-review

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Abstract

Aus der Äquivalenz der fünf Aminosäuren in cyclo(‐Phe5‐) und cyclo(‐Gly5‐) kann man auf ein im Sinne der NMR‐Zeit‐Skala schnelles Konformationsgleichgewicht schließen. Die Titelverbindung liegt dagegen überwiegend in einer Konformation vor und eignet sich daher für detaillierte Untersuchungen. Die Zuordnung der NMR‐Signale erfolgte durch Synthese und Messung von drei Derivaten, in denen jeweils eine Aminosäure der Sequenz in α‐Stellung deuteriert wurde. Aus der Temperaturabhängigkeit der chemischen Verschiebung der NH‐Signale bzw, deren Veränderung beim Zusatz von Trifluorethanol oder Chloroform folgt, daß in DMSO die NH‐Protonen von PHe2 und Gly5 zwei intramolekulare Wasserstoffbrücken bilden. Das Phe2‐NH ist Bestandteil einer γ‐Schleife, während man aus der geminalen Kopplungskonstanten der α‐Protonen von Gly4 schließen kann, daß das NH‐Proton von Gly5 an einer β‐Schleife vom Typ II beteiligt ist. Die an Cyclopentapeptiden gewonnenen Ergebnisse zeigen übereinstimmend das Vorliegen wenigstens einer γ‐Schleife, die offenbar in kleineren Peptiden nicht so ungünstig ist, wie bisher angenommen wurde.

Original languageGerman
Pages (from-to)1045-1057
Number of pages13
JournalChemische Berichte
Volume111
Issue number3
DOIs
StatePublished - 1978
Externally publishedYes

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