TY - JOUR
T1 - Peptidkonformationen, 36 Konformationsuntersuchungen an vier cyclischen Heptapeptiden durch NMR‐Spektroskopie
AU - Kessler, Horst
AU - Bernd, Michael
PY - 1985
Y1 - 1985
N2 - Die Synthese und Konformationsanalyse der vier cyclischen Heptapeptide cyclo[‐Ala‐Ile‐Val‐Ser‐(Bzl)‐Xxx‐Phe‐Gly‐] (1: Xxx=Pro, 2: Xxx Aib), cyclo[‐Gly‐Phe‐Leu‐Ala‐Lys(Z)‐Tyr(Bzl)‐Gly‐] (3) und cyclo[‐D‐Trp‐Lys(Z)‐Thr‐Val‐Pro‐Gly‐Phe‐] (4) durch 1H‐, 13C‐ und zum Teil 15N‐NMR‐Untersuchungen werden beschrieben. 3 enthält die Sequenz des Leu‐Enkephalins, während 4 die aktive Sequenz des Somatostatins (Phe6‐Thr10) enthält. Die nach Abspaltung der Schutzgruppen von 3 und 4 getesteten Verbindungen wiesen keine biologische Aktivität auf. Die Zuordnung der Spektren erfolgte durch homo‐ und heteronuklear korrelierte 2D‐NMR‐Techniken. 2 und 3 weisen nur trans‐Peptidbindungen auf, die Ser – Pro‐Bindung in 1 ist cis‐konfiguriert. Aus den Temperaturabhängigkeiten der NH‐Signale, den Kopplungskonstanten und den NOE‐Effekten wird für 1 und 2 eine im Bereich von Gly‐Ala‐Ile‐Val β‐Faltblatt‐ähnliche Struktur abgeleitet. Die Glycin‐Carbonylgruppe fungiert dabei als Akzeptor für Wasserstoffbrücken von zwei NH‐Gruppen (Ile, Val). Im Bereich Ser‐Xxx‐Phe unterscheiden sich beide Konformationen erheblich, der Einbau von Aib (in 2) anstelle von Pro (in 1) führt zum Wegfall der in 1 auftretenden βVI‐Schleife Val‐C O ← H – N‐Phe. Cyclus 3 besitzt eine ungewöhnlich scharfe Differenzierung der Amid‐NH‐Temperaturgradienten, welche auf ein hohes Maß an Rigidität des Gerüsts deutet. Nachgewiesen werden konnten eine β‐Faltblatt‐ähnliche Struktur sowie eine γi‐Schleife Ala‐C O ← H – N‐Tyr. Das Cyclopeptid 4 ist konformationell nicht einheitlich.
AB - Die Synthese und Konformationsanalyse der vier cyclischen Heptapeptide cyclo[‐Ala‐Ile‐Val‐Ser‐(Bzl)‐Xxx‐Phe‐Gly‐] (1: Xxx=Pro, 2: Xxx Aib), cyclo[‐Gly‐Phe‐Leu‐Ala‐Lys(Z)‐Tyr(Bzl)‐Gly‐] (3) und cyclo[‐D‐Trp‐Lys(Z)‐Thr‐Val‐Pro‐Gly‐Phe‐] (4) durch 1H‐, 13C‐ und zum Teil 15N‐NMR‐Untersuchungen werden beschrieben. 3 enthält die Sequenz des Leu‐Enkephalins, während 4 die aktive Sequenz des Somatostatins (Phe6‐Thr10) enthält. Die nach Abspaltung der Schutzgruppen von 3 und 4 getesteten Verbindungen wiesen keine biologische Aktivität auf. Die Zuordnung der Spektren erfolgte durch homo‐ und heteronuklear korrelierte 2D‐NMR‐Techniken. 2 und 3 weisen nur trans‐Peptidbindungen auf, die Ser – Pro‐Bindung in 1 ist cis‐konfiguriert. Aus den Temperaturabhängigkeiten der NH‐Signale, den Kopplungskonstanten und den NOE‐Effekten wird für 1 und 2 eine im Bereich von Gly‐Ala‐Ile‐Val β‐Faltblatt‐ähnliche Struktur abgeleitet. Die Glycin‐Carbonylgruppe fungiert dabei als Akzeptor für Wasserstoffbrücken von zwei NH‐Gruppen (Ile, Val). Im Bereich Ser‐Xxx‐Phe unterscheiden sich beide Konformationen erheblich, der Einbau von Aib (in 2) anstelle von Pro (in 1) führt zum Wegfall der in 1 auftretenden βVI‐Schleife Val‐C O ← H – N‐Phe. Cyclus 3 besitzt eine ungewöhnlich scharfe Differenzierung der Amid‐NH‐Temperaturgradienten, welche auf ein hohes Maß an Rigidität des Gerüsts deutet. Nachgewiesen werden konnten eine β‐Faltblatt‐ähnliche Struktur sowie eine γi‐Schleife Ala‐C O ← H – N‐Tyr. Das Cyclopeptid 4 ist konformationell nicht einheitlich.
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=53349173499&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1002/jlac.198519850605
DO - 10.1002/jlac.198519850605
M3 - Artikel
AN - SCOPUS:53349173499
SN - 0170-2041
VL - 1985
SP - 1145
EP - 1167
JO - Liebigs Annalen der Chemie
JF - Liebigs Annalen der Chemie
IS - 6
ER -