TY - JOUR
T1 - Okosystemorientierte grundlagen der humusqualitätsbestimmung teil 1
T2 - Theoretisches konzept zur ableitung ökosystemarer humusfunktionen
AU - Siewert, Christian
PY - 1994
Y1 - 1994
N2 - Zur Erarbeitung einer allgemeingūltigen Humusqualitätsbestimmung wird eine neue Herangehensweise vorgeschlagen. Sie beinhaltet eine Analyse des Bodens als Produkt der koevolutionaren Entwicklung von Organismen und Ökosystemstrukturen unter terrestrischen Bedingungen. Ökosy-stemare Funktionen des Bodens bestehen aus dieser Sicht in einer passiven, klimaabhāngigen, artenübergreifenden Koordination der Organismenaktivitāt zur Gewāhrleistung verlustarmer StofF-kreisläufe sowie einer effektiven Energietransformation. Sie werden über biogene, aber abiotisch funktionierende Hemmprozesse auf den heterotrophen Stoffumsatz realisiert, Hauptmerkmal der Bodenbildung und Träger der okosystcmaren Bodenfunktionen sind die bodengenetisch gepragten Bestandteile der organischen Bodensubstanz. Zu erfassende Humuseigenschaften beziehen sich auf eine variable Modifikation der Wirksamkeit aktiver organischer Substanzen der Organismen (z.B. Botenstoffe, Exoenzyme, Wurzelexudate) und eine Beeinflussung der Verwertungsdynamik von konsumierbaren organischen Rückständen durch humusinduzierte Veranderungen ihrer biologischen Verfügbarkeit. Die dabei ablaufenden Prozesse basieren vermutlich auf kolloidalen Zustandsände-rungen und/oder fluiden Phasengrenzen. Beziehungen ökosystemarer Boden- und Humusfunktionen zur chemischen Struktur der organischen Bodensubstanz über Kontinente und Klimazonen hinweg sind nicht zu erwarten.
AB - Zur Erarbeitung einer allgemeingūltigen Humusqualitätsbestimmung wird eine neue Herangehensweise vorgeschlagen. Sie beinhaltet eine Analyse des Bodens als Produkt der koevolutionaren Entwicklung von Organismen und Ökosystemstrukturen unter terrestrischen Bedingungen. Ökosy-stemare Funktionen des Bodens bestehen aus dieser Sicht in einer passiven, klimaabhāngigen, artenübergreifenden Koordination der Organismenaktivitāt zur Gewāhrleistung verlustarmer StofF-kreisläufe sowie einer effektiven Energietransformation. Sie werden über biogene, aber abiotisch funktionierende Hemmprozesse auf den heterotrophen Stoffumsatz realisiert, Hauptmerkmal der Bodenbildung und Träger der okosystcmaren Bodenfunktionen sind die bodengenetisch gepragten Bestandteile der organischen Bodensubstanz. Zu erfassende Humuseigenschaften beziehen sich auf eine variable Modifikation der Wirksamkeit aktiver organischer Substanzen der Organismen (z.B. Botenstoffe, Exoenzyme, Wurzelexudate) und eine Beeinflussung der Verwertungsdynamik von konsumierbaren organischen Rückständen durch humusinduzierte Veranderungen ihrer biologischen Verfügbarkeit. Die dabei ablaufenden Prozesse basieren vermutlich auf kolloidalen Zustandsände-rungen und/oder fluiden Phasengrenzen. Beziehungen ökosystemarer Boden- und Humusfunktionen zur chemischen Struktur der organischen Bodensubstanz über Kontinente und Klimazonen hinweg sind nicht zu erwarten.
KW - Bodenuntersuchung
KW - Humuseipenschaften
KW - Organismenaktivitāt
KW - ökosystemare Bodenfunktionen
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84972924954&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1080/03650349409365846
DO - 10.1080/03650349409365846
M3 - Artikel
AN - SCOPUS:84972924954
SN - 0365-0340
VL - 38
SP - 127
EP - 147
JO - Archives of Agronomy and Soil Science
JF - Archives of Agronomy and Soil Science
IS - 2
ER -