Okosystemorientierte grundlagen der humusqualitätsbestimmung teil 1: Theoretisches konzept zur ableitung ökosystemarer humusfunktionen

Research output: Contribution to journalArticlepeer-review

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Abstract

Zur Erarbeitung einer allgemeingūltigen Humusqualitätsbestimmung wird eine neue Herangehensweise vorgeschlagen. Sie beinhaltet eine Analyse des Bodens als Produkt der koevolutionaren Entwicklung von Organismen und Ökosystemstrukturen unter terrestrischen Bedingungen. Ökosy-stemare Funktionen des Bodens bestehen aus dieser Sicht in einer passiven, klimaabhāngigen, artenübergreifenden Koordination der Organismenaktivitāt zur Gewāhrleistung verlustarmer StofF-kreisläufe sowie einer effektiven Energietransformation. Sie werden über biogene, aber abiotisch funktionierende Hemmprozesse auf den heterotrophen Stoffumsatz realisiert, Hauptmerkmal der Bodenbildung und Träger der okosystcmaren Bodenfunktionen sind die bodengenetisch gepragten Bestandteile der organischen Bodensubstanz. Zu erfassende Humuseigenschaften beziehen sich auf eine variable Modifikation der Wirksamkeit aktiver organischer Substanzen der Organismen (z.B. Botenstoffe, Exoenzyme, Wurzelexudate) und eine Beeinflussung der Verwertungsdynamik von konsumierbaren organischen Rückständen durch humusinduzierte Veranderungen ihrer biologischen Verfügbarkeit. Die dabei ablaufenden Prozesse basieren vermutlich auf kolloidalen Zustandsände-rungen und/oder fluiden Phasengrenzen. Beziehungen ökosystemarer Boden- und Humusfunktionen zur chemischen Struktur der organischen Bodensubstanz über Kontinente und Klimazonen hinweg sind nicht zu erwarten.

Original languageGerman
Pages (from-to)127-147
Number of pages21
JournalArchives of Agronomy and Soil Science
Volume38
Issue number2
DOIs
StatePublished - 1994
Externally publishedYes

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