Über die Trimethylphosphin‐Komplexe einiger Quecksilber(II)‐Verbindungen

Hubert Schmidbaur, Karl‐Heinz ‐H Räthlein

Research output: Contribution to journalArticlepeer-review

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Abstract

Methylquecksilberchlorid bildet mit Trimethylphosphin nur einen ionisch aufgebauten 1:1‐Komplex, [CH3HgP(CH3)3]Cl, dessen Liganden bei einem Überangebot an Phosphin einem raschen Austauschprozeß unterliegen. Bei Gegenwart von überschüssigem CH3HgCl wird der Ligand zwischen dem 1:1‐Komplex und CH3HgCl ausgetauscht, wie durch NMR‐Untersuchungen leicht nachweisbar ist. – Quecksilber(II)‐chlorid, ‐bromid, ‐jodid, ‐acetat, ‐cyanid, ‐rhodanid und ‐nitrat lagern demgegenüber bis zu 4 Phosphinmoleküle an und gehen dabei teilweise in durch das Gegen‐Ion verbrückte, mehrkernige Komplexe, teilweise in Koordinationsverbindungen mit ionischem Strukturprinzip oder in nichtdissoziierte monomere Addukte über. Die zahlreichen in diesen Systemen existierenden neuen Verbindungen wurden konduktometrisch untersucht und ihre Infrarot‐, Raman‐ und 1H‐ sowie 31P‐NMR‐Spektren aufgenommen. Nach diesen Ergebnissen tritt bei den 1:1‐Komplexen der Halogenide eine Halogenverbrückung zum Dimeren auf, während die Pseudohalogenide über CN bzw. SCN oligomerisieren. Die 1:2‐Verbindungen enthalten mit Ausnahme des Cyanids die linear konfigurierten [(CH3)3PHgP(CH3)3]2⊖‐, die 1:3‐ und 1:4‐Komplexe entsprechend [(CH3)3P]3Hg2⊕‐ bzw. [(CH3)3P]4Hg2⊕‐Ionen. Letztere sind typisch für Rhodanid und Nitrat. In Lösung treten in allen Fällen Ligandenaustauschprozesse auf, die mit zunehmender Ligandenstärke der Gegen‐Ionen und mit steigender Zahl der Phosphin‐liganden stärker begünstigt werden.

Original languageGerman
Pages (from-to)2491-2507
Number of pages17
JournalChemische Berichte
Volume106
Issue number8
DOIs
StatePublished - Aug 1973
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