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Abstract
Das international anerkannte Qualitätssiegel „Swiss Made“ wird im Ausland in jüngster Zeit auch der Schweizer Landschaftsarchitektur verliehen. Zu den prägenden Merkmalen der Gärten, Parks und Plätze zählen zumeist die klare sachliche Konzeption der Freiräume, eine strenge Formensprache, die saubere Detaillierung, die vorbehaltlose Verwendung moderner Baustoffe, vor allem Beton, sowie eine reduzierte Pflanzenvielfalt. Doch die gerne als „typisch schweizerisch“ bezeichnete Strenge ist kein neues - genau genommen nicht einmal ein rein eidgenössisches Phänomen. In der europäischen Garten- und Landschaftsarchitektur des 20. Jahrhunderts manifestierte sich die architektonische Strenge immer wieder als Gegenspielerin eines ebenso häufig auftretenden Naturalismus. Die Schweizer Gartengestalter und Landschaftsarchitekten zeigten sich von jeher ein wenig reserviert gegen modische Neuerungen und entwickelten eine schlichte, aber kraftvolle und elegante Formensprache in Garten und Landschaft. Als Außenstehender ist man geneigt, die Resistenz gegen schnelllebige Tendenzen mit dem ausgeprägten Traditionsbewusstsein und der legendären Neutralität des Landes in Verbindung zu bringen. Der Zürcher Kunsthistoriker Stanislaus von Moos nennt zudem die „puritanische Erbmasse“ und eine „institutionalisierte protestantische Arbeitsmoral“ der Eidgenossenschaft (1) als Ursachen für die semantische Nüchternheit in der Schweizer Gestaltung. Und dennoch waren es immer wieder die Einflüsse internationaler Entwicklungen in der Landschafts- und Gartengestaltung, die auch die Schweizer Szene fortwährend nachhaltig beeinflussten.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Landschaftsarchitekturführer Schweiz |
Redakteure/-innen | Udo Weilacher, Peter Wullschleger |
Erscheinungsort | Basel |
Herausgeber (Verlag) | Birkhäuser Verlag |
Seiten | 24 - 53 |
ISBN (Print) | 978-3-7643-6587-5 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2002 |
Extern publiziert | Ja |
Schlagwörter
- Gartenkunst
- Landschaftsarchitektur
- Schweiz
- Architekturgeschichte
- Städtebaugeschichte
Projekte
- 1 Laufend
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Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur des 20. Jahrhunderts
Weilacher, U. (Leitende(r) Forscher/-in), Kienast, D. (Weitere Forschende), Rüegg, A. (Weitere Forschende), Rohde, M. (Weitere Forschende), Wolschke-Bulmahn, J. (Weitere Forschende), Stoffler, J. (Weitere Forschende) & Annemarie, B. (Weitere Forschende)
1/01/97 → …
Projekt: Forschung
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Guide Suisse de l'architecture du paysage.
Weilacher, U. & Wullschleger, P., 2005, Lausanne: Presse polytechniques et universitaires romandes. 370 S.Publikation: Buch/Bericht › Buch › Begutachtung
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Schweiz: Vom Heimatstil zur guten Form
Weilacher, U., 2000, in: Topos. The International Review of Landscape Architecture and Urban Design. 2000, 33, S. 81-89 9 S.Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Artikel