Mehrfachbindungen zwischen Hauptgruppenelementen und Übergangsmetallen, XII. Erzeugung und Komplexstabilisierung von Arsiniden‐ und Diarsen‐Fragmenten durch metallinduzierten Abbau von Monoarsan

Wolfgang A. Herrmann, Basile Koumbouris, Adolf Schäfer, Thomas Zahn, Manfred L. Ziegler

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftArtikelBegutachtung

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Abstract

Unter Wasserstoff‐Eliminierung wird die Lewis‐Base Monoarsan in Gegenwart des Solvens‐Komplexes (η5‐C5Me5)Mn(CO)2THF (1; Me  CH3) zum Arsiniden‐Liganden AsH abgebaut, der in der neuen zweikernigen Komplexverbindung 2 als symmetrischer Brückenligand vorliegt und mit den beiden Metallatomen ein gewinkeltes Dreizentren‐Vierelektronen‐Bindungssystem bildet (dMn  As = 224.7(1) pm, Mn  As  Mn′ = 139.3(1)°; Einkristall‐Röntgenstruktur‐analyse). Die in 2 vorliegende Arsen‐Wasserstoff‐Bindung ist kinetisch labil und erlaubt Carben‐Insertionen sowie As  As‐Kupplungsreaktionen. Umsetzung mit Diazoalkanen N2CRR′ ergibt unter N2‐Eliminierung die Carben‐Insertionsprodukte (μ, η2‐AsCHRR′)[(η5‐C5Me5)Mn‐(CO)2]2 (3a – c) in denen eine der beiden Mangan‐Arsen‐Bindungen des Edukts 2 alkylverbrückt ist. Vakuumthermolyse von festem 2 bei 120 – 140°C führt unter H2‐Abspaltung glatt zum μ,η2‐Diarsen‐Komplex 4, der eine Mn2As2‐Butterfly‐Struktur mit einer sehr kurzen As  As‐Bindung besitzt (dMn  As = 255.5 pm, Mittelwert; dAs – As = 222.5(2) pm, Doppelbindung; keine Mn  Mn‐Bindung; Einkristall‐Röntgenstrukturanalyse). Konsekutive H2‐Eliminierungsschritte begleiten auch die Reaktion des substitutionslabilen THF‐Komplexes 5 mit Monoarsan zum vierkernigen Diarsen‐Komplex 8, der als intermolekulares Kupplungsprodukt zweier μ‐Arsiniden‐Komplexvorstufen vom Typ 6 aufzufassen ist.

OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)2472-2488
Seitenumfang17
FachzeitschriftChemische Berichte
Jahrgang118
Ausgabenummer6
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 1985
Extern publiziertJa

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