TY - JOUR
T1 - Asaisonalität bei Bergschafen
AU - Mendel, C.
AU - Pirchner, F.
PY - 1994
Y1 - 1994
N2 - Felddaten vom Tiroler Bergschaf (TB, n = 9849) und dem Weißen Bayerischen Bergschaf (WB, n = 1448) wurden hinsichtlich Erstlammalter und Zwischenlammzeit ausgewertet, ebenso wie Vergleichs‐ untersuchungen zwischen Merinolandschaf (n = 125) und TB (n = 95) der Versuchsstation Neu‐ Ulrichstein (Hessen). Aus Blutplasma‐Progesteronspiegel und Suchbockreaktionen ergaben sich Daten über die Zyklizität von 26 Weißen Bergschafen. TB und WB unterscheiden sich nur unwesentlich in Zwischenlammzeit (240 Tage etwa) und Erstlammalter (490 Tage). Es ergaben sich signifikante Einflüsse von Jahr und Saison, Lammnummer und Betrieb. Die Bergschafe stehen in sehr kleinen Herden, mit zweimaliger Schur. Wegen der Gefahr von Lämmerverlusten durch Adlerschlag wird bei gealpten Schafen eine Sommerablammung verhindert. Die Alpung hat aber tendenziell eine positive Auswirkung auf die Asaisonalität. Wiederholbarkeiten der Zwischenlammzeit belaufen sich auf etwa 0,2, die Heritabilitätswerte aus Halbgeschwisterähnlichkeit liegen ebenfalls in diesem Bereich, sie sind aber deutlich niedriger bei Tochter‐Mutter‐Beziehungen. Für das Erstlammalter ergab sich eine Heritabilität von 0,6. Im Vergleich zum Merinolandschaf ist das Bergschaf deutlich stärker asaisonal, was sich in kürzerer Zwischenlammzeit (um 35 Tage) nach Winter‐ und Frühjahrsablammung und einer gleichmäßigeren Verteilung der Ablammung über das Jahr manifestiert. Geschlechtsreife tritt etwa bei 9,5 Monaten bei einem Körpergewicht von 43 kg auf. Die ovulatorische Periode setzt Ende April ein und endet nicht vor Januar. Das Bergschaf scheint eine geringere Sequenz von Langtagen zur Beendigung der anovulatorischen Periode zu benötigen. Aseasonality in ‘Bergschaf’ Age at first lambing (ELA) and lambing interval (ZLZ) were analysed in 9849 records of the Tyrolean Bergschaf (TB) and in 1448 of the German Weiße Bergschaf (WB). Bergschafe and German Merino Landschafe were compared for these traits (125 and 95 respectively) in the Hessian experiment station Neu‐Ulrichstein and cyclicity was studied in 26 WB via plasma progesteron levels and search ram at Weihenstephan. ELA (490 days) and ZLZ (240 days) showed little difference between TB and WB. However, effects of year, season, parity and farm were statistically significant. TB are compared in small herds, are shorn twice yearly and are put on to mountain pastures in summer. To avoid lamb losses due to eagles, summer lambing is reduced in problem pastures which affects aseasonality in a favourable manner. The repeatability of ZLZ was about 0.2, as were heritabilities estimated from halfsib correlations, while dam‐daughter correlations gave lower values. For ELA, h2 was around 0.6. Compared with Merinos, the Bergschaf is definitely more aseasonal which results in shorter ZLZ (by 35 days) and a more uniform distribution of lambing. Sexual maturity occurs at about 9.5 months at 43 kg body weight. The ovulatory period starts in late April and lasts into January. The Bergschaf requires shorter sequences of long days to end the anovulatory period. 1994 Blackwell Verlag GmbH
AB - Felddaten vom Tiroler Bergschaf (TB, n = 9849) und dem Weißen Bayerischen Bergschaf (WB, n = 1448) wurden hinsichtlich Erstlammalter und Zwischenlammzeit ausgewertet, ebenso wie Vergleichs‐ untersuchungen zwischen Merinolandschaf (n = 125) und TB (n = 95) der Versuchsstation Neu‐ Ulrichstein (Hessen). Aus Blutplasma‐Progesteronspiegel und Suchbockreaktionen ergaben sich Daten über die Zyklizität von 26 Weißen Bergschafen. TB und WB unterscheiden sich nur unwesentlich in Zwischenlammzeit (240 Tage etwa) und Erstlammalter (490 Tage). Es ergaben sich signifikante Einflüsse von Jahr und Saison, Lammnummer und Betrieb. Die Bergschafe stehen in sehr kleinen Herden, mit zweimaliger Schur. Wegen der Gefahr von Lämmerverlusten durch Adlerschlag wird bei gealpten Schafen eine Sommerablammung verhindert. Die Alpung hat aber tendenziell eine positive Auswirkung auf die Asaisonalität. Wiederholbarkeiten der Zwischenlammzeit belaufen sich auf etwa 0,2, die Heritabilitätswerte aus Halbgeschwisterähnlichkeit liegen ebenfalls in diesem Bereich, sie sind aber deutlich niedriger bei Tochter‐Mutter‐Beziehungen. Für das Erstlammalter ergab sich eine Heritabilität von 0,6. Im Vergleich zum Merinolandschaf ist das Bergschaf deutlich stärker asaisonal, was sich in kürzerer Zwischenlammzeit (um 35 Tage) nach Winter‐ und Frühjahrsablammung und einer gleichmäßigeren Verteilung der Ablammung über das Jahr manifestiert. Geschlechtsreife tritt etwa bei 9,5 Monaten bei einem Körpergewicht von 43 kg auf. Die ovulatorische Periode setzt Ende April ein und endet nicht vor Januar. Das Bergschaf scheint eine geringere Sequenz von Langtagen zur Beendigung der anovulatorischen Periode zu benötigen. Aseasonality in ‘Bergschaf’ Age at first lambing (ELA) and lambing interval (ZLZ) were analysed in 9849 records of the Tyrolean Bergschaf (TB) and in 1448 of the German Weiße Bergschaf (WB). Bergschafe and German Merino Landschafe were compared for these traits (125 and 95 respectively) in the Hessian experiment station Neu‐Ulrichstein and cyclicity was studied in 26 WB via plasma progesteron levels and search ram at Weihenstephan. ELA (490 days) and ZLZ (240 days) showed little difference between TB and WB. However, effects of year, season, parity and farm were statistically significant. TB are compared in small herds, are shorn twice yearly and are put on to mountain pastures in summer. To avoid lamb losses due to eagles, summer lambing is reduced in problem pastures which affects aseasonality in a favourable manner. The repeatability of ZLZ was about 0.2, as were heritabilities estimated from halfsib correlations, while dam‐daughter correlations gave lower values. For ELA, h2 was around 0.6. Compared with Merinos, the Bergschaf is definitely more aseasonal which results in shorter ZLZ (by 35 days) and a more uniform distribution of lambing. Sexual maturity occurs at about 9.5 months at 43 kg body weight. The ovulatory period starts in late April and lasts into January. The Bergschaf requires shorter sequences of long days to end the anovulatory period. 1994 Blackwell Verlag GmbH
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84889143895&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1111/j.1439-0388.1994.tb00482.x
DO - 10.1111/j.1439-0388.1994.tb00482.x
M3 - Article
AN - SCOPUS:84889143895
SN - 0931-2668
VL - 111
SP - 451
EP - 462
JO - Journal of Animal Breeding and Genetics
JF - Journal of Animal Breeding and Genetics
IS - 1-6
ER -