Um Strategien zur Umsetzung und Etablierung eines nachhaltigen und zukunftsorientierten Stoffstrommanagements (Urban Mining, Deponiemanagement, Abfallmanagement, usw.) in Bayern zu entwickeln, muss in einem ersten Schritt die stoffliche Zusammensetzung des Gebäudebestands großflächig erhoben werden. Deshalb wird im Rahmen dieses Projekts die Machbarkeit einer flächendeckenden Kartierung des anthropogenen Lagers, insbesondere der verbauten Stoffe im Wohngebäudebestand in Bayern und die daraus zu erwartenden Materialströme untersucht. Hierbei wird angestrebt, die am Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen (ENPB) entwickelten Methoden und bisherigen Erkenntnisse zu Stoffstrommodellen zu bündeln, zu erweitern und an regionale Gegebenheiten anzupassen. Dies bedeutet, dass eine Schnittstelle geschaffen wird, um typische Materialkennwerte mit repräsentativen 3D-Gebäudemodellen zu verknüpfen, damit in einem weiteren Schritt großflächige Hochrechnungen durchgeführt werden können. Neben den gängigen mineralischen und metallischen Stoffen wird ebenfalls die Möglichkeit zur Erfassung von potenziellen Gebäudeschadstoffen (z.B. Asbest) oder anderen Einfluss nehmenden Faktoren diskutiert. Dadurch soll deutlich gemacht werden, welche Sekundärrohstoffe theoretisch nutzbar sind. Darüber hinaus trägt diese Studie dazu bei, dass alle für eine Rohstoffkartierung erforderlichen Gebäudedaten definiert werden und so eine Grundlage für eine bayern-weit einheitliche Datenerhebung geschaffen wird. Eine bayernweit einheitliche Erhebung zu Gebäudedaten kann in nachfolgenden Studien auch für andere Hochrechnungen, wie z.B. Ökobilanzierungen verwendet werden.